Stressfolge-Erkrankungen

Was passiert bei chronischem Stress?

In unserer modernen Gesellschaft haben sich die Ursachen von Stress verändert. Anstatt uns primär vor akuten, physischen Bedrohungen schützen zu müssen, erleben wir nun vor allem psychischen Stress, wie beispielsweise finanzielle Sorgen, Konflikte mit Kollegen und hohen Zeit- oder Leistungsdruck. Diese Belastungen halten häufig über längere Zeiträume an und können sich zu chronischem Stress entwickeln. In dieser Situation kann der Körper über längere Zeit keine angemessene Entspannungsreaktion auslösen, und der Organismus bleibt kontinuierlich in einer Art Alarmzustand, der über kurz oder lang zu einer Stressfolgeerkrankung führen kann. 

 

Stressfolgeerkrankungen

Die körperlichen Folgen des Stressempfindens wie schnellerer Herzschlag, erhöhter Muskeltonus, gedrosselte Verdauung und Erschöpfung können auf Dauer eine Vielzahl von Stressfolgeerkrankungen auslösen, z.B. Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Suchterkrankungen, Panikattacken, psychische Überforderung bis hin zur Depression oder einem Burnout.

Herz-Kreislauferkrankungen bis zum Herzinfarkt, Verspannungen und damit einhergehend verschiedene Rückenprobleme, Kopfschmerzen, erhöhte Infektanfälligkeit, Tinnitus, dermatologische Leiden, Libidoverlust oder Magen-Darm-Erkrankungen können durch Dauerbelastung ausgelöst werden. Ebenso manifeste Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Stoffwechselstörungen und sogar Krebserkrankungen können durch Stress sehr ungünstig beeinflusst werden. 

Laut einer aktuellen Studie (2022) leidet ein Großteil häufig gestressten Menschen unter Erschöpfung (80 Prozent), Verspannungen (74 Prozent), Schlafstörungen (52 Prozent), Kopfschmerzen und Migräne (40 Prozent) oder Niedergeschlagenheit beziehungsweise Depressionen (34 Prozent). * Quelle: TK Stress Report 2022 

Die selbstgeschätzte Burnout-Rate – also die Anzahl derer, die solche Gefühle bereits erlebt haben oder glauben, kurz vor dem Ausbrennen zu stehen – hat mit etwa 50 Prozent einen historischen Höchststand erreicht. Auch Studierende gelten zu 30 Prozent als Burnout gefährdet. * STADA Health Report 2022