Wie kann ich (besser) abschalten?
Wenn nach der Arbeit die Gedanken noch immer um den Job kreisen, ist die ersehnte Entspannung oft nicht möglich. Der Körper wird weiter mit Stresshormonen geflutet, anstatt in die Erholung zu kommen und neue Kraft zu tanken; mehr als 40 % aller Arbeitnehmenden geben an, nicht von der Arbeit abschalten zu können!
Hilfreich ist es, schon im Laufe des Tages immer wieder Erholungsphasen einzubauen, dann staut sich weniger Erschöpfung auf. Das hilft auch gegen das »recovery paradox«: Hier wird Abschalten und Erholen immer schwieriger, je gestresster man sich fühlt.
Studien zeigen, dass Aktivitäten wie Sport, Freunde treffen oder sich kreativ ausleben effektiver und erholsamer sind, als eine passive Freizeitgestaltung wie Fernseh- oder Internetkonsum.
Wichtig zur Abgrenzung ist es natürlich auch, keine Arbeitsmails in der Freizeit zu lesen, ebenso sollte man Alkohol nicht regelmäßig als „Ventil“ oder vermeintliches "Entspannungstool" nutzen.
Um aus einem solchen Kreislauf negativer Angewohnheiten und Verhaltensweisen auszubrechen, ist es nötig, die Trennlinie zwischen Job und Freizeit schärfer zu ziehen, um aus der Freizeit wieder die nötige Kraft zu gewinnen. Helfen können dabei Rituale, mit denen symbolisch eine „Tür“ geschlossen und eine andere geöffnet wird.
So kannst du nach der Arbeit abschalten:
1. Erfolgs-Kopf-Kino: Zum Feierabend einen Moment nehmen und die Erfolge des Tages noch mal im Kopf abspielen. Was lief gut? Was hat Spaß gemacht? Was war einfach erfreulich?
2. Abschließen: Mit Abschiedsritualen den Arbeitstag beenden. Zum Beispiel den Arbeitsplatz aufräumen, die To-Do-Liste für den nächsten Tag machen, noch ein kurzer abschließender Smalltalk mit den KollegInnen.
3. Move it: Nichts baut Stress besser ab als Bewegung! Wer kann, läuft nach Hause oder fährt mit dem Rad. Wer Auto fahren muss, kann extra etwas weiter weg parken oder auf dem Rückweg an einem Park halten und noch eine Runde spazieren gehen.
4. Musik hören: Musik schafft Emotionen und kann entspannen oder aktivieren. Mit einer persönlichen Feierabendplaylist wird ein schönes Ritual geschaffen und nach ein paar Tagen genügen die ersten Töne und die Entspannung setzt ein.
5. Klamottenwechsel: Wer zu Hause die „Arbeitsuniform“ abstreift und etwas anderes anzieht, streift damit auch ein Stück Arbeit(-sstress) ab.
6. Entspannungstechniken: Egal ob PME, Yoga oder Meditation – Hauptsache runterkommen. Am besten täglich eine kurze Einheit einplanen.
7. Das "richtige" Hobby: Je mehr sich die private Leidenschaft von der Arbeitstätigkeit unterscheidet, desto besser. Ideal ist es, wenn uns unser Hobby richtig fesselt und uns ein „Flowerlebnis“ beschert.
8. Naturkraft: Natur weckt positive Emotionen, entspannt und schafft Kontraste. Auch hier gilt: Lieber jeden Tag eine Viertelstunde durch den nächsten Park gehen, als nur am Wochenende einen langen Waldspaziergang machen.
9. Friends & Family: Die größte Kraftquelle sind Freunde und Familie. Wer Zeit mit geliebten Menschen verbringt, kann sich optimal entspannen und aufladen … nur nicht zu viel über die Arbeit sprechen.
10. Lachen: Wer oft herzhaft lacht, baut Stress ab und schüttet schützende Hormone aus.